Sabrina Moretti

Sie wurde am 17. August 1968 in Ancona geboren und wohnt nun in Senigallia. Moretti spielt seitdem sie 13 Jahre alt war und wurde von Anfang an von Enzo Pettinelli unterrichtet. Sie stieg früh in die nationale Anfängerliga ein und wurde bald darauf Champion Italiens.Außerdem führte Moretti den Body als offiziell zugelassene Bekleidung bei Meisterschaften ein.Aktuell spielt sie in der Liga A2 und arbeitet als Trainerin beim „Centro Olimpico Senigallia“.

Sportliche Leistungen

Seit 1990 trainiert sie Kinder und Jugendliche und organisiert Kurse sowohl im Winter als auch im Sommer. 1995 versuchte sie die Regelung der Sportkleidung, T-Shirts und Shorts, bzw. einen Rock tragen zu müssen, zu ändern und schlug stattdessen den Body als Alternative vor. Moretti wurde zu diesem Thema auch bei einigen Tagesschauen (RAI 1, RAI 2, RAI 3, CANALE 5, etc.) interviewt.


Teams der ersten Liga, in denen sie gespielt hat

1986-1987 CUS Milano
1987-1988 Arena Verona
1988-1989 Barcellona Pozzo di Gotto (Messina)
1989-1990 Barcellona Pozzo di Gotto (Messina)
1990-1991 Arena Verona
1991-1992 Scordia (Ragusa)
1992-1993 T.T. Muravera (Cagliari)
1993-1994 T.T. Castelgofredo (Mantova)
1994-1995 A.L.A.R. (Messina)
1995-1996 T.T. Angera
1996-1997 T.T. Angera
2005-2019 T.T. Coccaglio


Die Geschichte des Bodys

„Mai 1994, während ich einen Gymnastikwettkampf im Fernsehen sah, hatte ich die Idee, einen Body wie Carl Lewis beim nächsten Training zu tragen. Gesagt, getan. Am nächsten Tag ging ich sofort los, um mir einen Gymnastikanzug in ganz schwarz, mit Ärmeln und kurzen Hosenbeinen zu kaufen. Abgesehen von dem Gelächter und den bestürzten Blicken meiner Kollegen, hatte ich ein sehr erfolgreiches Training. Folglich, entschloss ich, den Body bei den offiziellen Bewerben zu tragen. Wieso erfolgreich? Weil ich die Möglichkeit hatte, mich frei ohne Behinderung bewegen zu können. Beim Tischtennis kommt es oft vor, dass man den Ball sehr nah am Körper schlagen muss, und dabei kann es passieren, dass die Kleidung, oft verschwitzt und schwer, im Weg ist und das Schlagen erschwert. Im Juni 1995, in Genova, zum Anlass der italienischen Meisterschaften, ging ich auf den Platz mit meinem roten Body. Der Schiedsrichter, jedoch, hielt mich auf und sagte: „So können Sie nicht spielen. Entweder ziehen Sie sich um, oder Sie werden disqualifiziert.“ Überrascht von seiner verärgerten Reaktion, ging ich zurück in die Kabine und zog mein altes Trikot an. Sie jagten mich förmlich vom Platz, obwohl es laut den Regeln eigentlich nicht verboten war, einen Body zu tragen. Niemand fragte sich, ob die von der Föderation verordneten Kleidungsvorschriften begründet sein. Ich, hingegen, glaubte, dass es Zeit war, das Tischtennis etwas aufzufrischen. Warum nicht bei der Kleidung beginnen? Wenn ihr noch nicht gelangweilt seid, erzähle ich euch auch noch den zweiten Teil. Am ersten August 1995 wurden mehr als 40 Artikel in allen italienischen Zeitungen veröffentlicht und ich wurde zu einigen Fernsehübertragungen bei RAI 1, RAI 2 und RAI 3, Canale 5 und Italia 1 eingeladen. Nach dem ganzen Wirbel, erhielt ich einen Brief vom Präsidenten der italienischen Föderation Stefano Bosi, in welchem er schrieb, er selbst habe sich der Angelegenheit angenommen und versucht die internationalen Vorschriften zu ändern. Nach sechs Monaten hatte ich noch immer keine Neuigkeiten erhalten. Ich versuchte in Zusammenarbeit mit meiner Mutter, die damals als Schneiderin arbeitete, eine Lösung zu finden, mit einem Body spielen zu können. April 1996, in Pescara, zum Anlass des Bewerbs „Top 12“, trug ich einen Body und darüber Shorts und ein T-Shirt aus transparenter Seide. Die Schiedsrichter waren etwas überrascht und durcheinander, aber sagten nichts und ich konnte ohne Probleme spielen. Unglaublich, oder? Aber da hört es nicht auf. Da die Föderation in keinster Weise darauf reagierte, wollte ich einen Schritt weiter gehen und ließ mir von meiner Mutter eine weiters Outfit nähen. Diesmal sollte der Stoff noch durchsichtiger sein, weshalb wir uns dazu entschieden, Fischernetze zu verwenden. Als ich mich dann im Juni zu den italienischen Meisterschaften in Neapel in meinem neuen Outfit präsentierte, berieten sich die verdutzten Schiedsrichter erst, ließen mich aber schlussendlich spielen. Das Publikum im Palasport war sehr unruhig und, zu meiner Überraschung, warteten sowohl Journalisten als auch Fotografen nur darauf, dass ich zu spielen begann. Zuletzt nahm ich an den Open Italia in Bozen teil. Dieses Mal trug ich einen Body, und Shorts aus Fischernetz. Die Tatsache, dass sowohl die öffentliche Meinung als auch das Fernsehen und die Presse, mit mehr als 120 veröffentlichten Artikeln, darüber gesprochen und meine Meinung verteidigt haben, war bereits ein großer Erfolg für mich. Dennoch fragte ich mich, weshalb die italienische Föderation sich nicht dafür interessierte, die Regelungen zu ändern. Viele werden denken, dass es sich um eine Art des Exhibitionismus´ halte und das ist auch kein Problem, aber wie viele Sportarten kennt ihr, bei denen sich Frauen wie Männer anziehen müssen? Wenige, unter anderem das Tischtennis. Aber wie immer, wenn es darum geht, Regeln zu verändern, braucht es Zeit. Denkt nur daran, wie sich die Kleidung des Tennis´, der Leichtathletik und des Schwimmens entwickelt hat. Ich glaube, dass das Tischtennis dran ist, sich weiterzuentwickeln. Sicherlich werden einige von euch über diese Geschichte lachen, im Anbetracht der Probleme, die wir sonst zu überwältigen haben, aber ich denke, dass kleine Erfolge im Leben einen Menschen stärker machen können.